Das Wasser war nicht zu erreichen. Weder mit dem Arm noch mit dem Stock.
"Kannst du schon schwimmen?" fragte ich ihn.
Keine Antwort. Nicht einmal ein Blick.
Der Ärmel seines Anoraks hatte sich beim Hangeln zwischen den Gitterstäben
hindurch weit nach oben geschoben. Das Ärmchen war nackt. Ich hielt
Stephan vorsichtig zurück, als er so weitergehen wollte, zog den Ärmel
wieder herunter. Fühlte, dass auch der Sweat-Shirt-Ärmel kurz vor der
Schulter eine Wulst bildete. Wühlte an seinem Arm entlang, um auch den
wieder in Form zu ziehen, nach unten zu holen.
"Deine Ärmchen werden ja ganz kalt", sagte ich dabei zu ihm. Jetzt traf
mich ein erstes zaghaftes Lächeln. Ganz kurz nur. Dann drehte er ab
und lief ein Stück voraus.
Als wir vor dem Lamagehege standen, streckte er plötzlich Martin beide
Hände entgegen. "Guck mal, die sind ganz kalt!", sagte er und sah forschend
zu ihm hoch.
Martin nahm die kleinen Hände in seine. "Au ja", bestätigte er und rieb
sie kräftig. "Ich mach sie dir warm."
Wir sahen uns an. Martin kniff mir ein Auge zu. Im Weitergehen entzog
ihm Stefan nur eine seiner Hände. Von nun an gingen sie Hand in Hand.
Eine erste, zarte Verbindung ...